Wo kommt Arganöl eigentlich her?
Arganöl: flüssiges Gold für Haut und Haar
Kaum haben sich die Vorteile eines kosmetischen Wirkstoffs herumgesprochen, werden die Beauty-Fans schon mit neuen Trends für die Körperpflege beglückt. Angesichts dieser Schnelllebigkeit wirken Schönheitsgeheimnisse mit langer Vita ausgesprochen sympathisch. Zu diesen Klassikern gehört das Arganöl, das sich seine Bezeichnung als flüssiges Gold redlich verdient hat. Denn die Essenz ist hinsichtlich ihrer Kostbarkeit und Wirksamkeit kaum zu überbieten.
Naturheilmittel mit langer Tradition
Derzeit taucht Arganöl in den Ratgebern der Beauty-Magazine ebenso häufig auf wie in den Rezepturen von Kosmetikprodukten. Angesichts der plötzlichen Allgegenwärtigkeit drängt sich der Gedanke auf, dass es dabei lediglich um einen vorübergehenden Kosmetiktrend geht. Allerdings zählt diese Wahrnehmung an der Realität vorbei. Vielmehr ist es verwunderlich, dass die westlichen Nationen so lange gebraucht haben, um die Vorteile der natürlichen Essenz für sich zu entdecken.
Geologische Funde deuten darauf hin, dass der Arganbaum mindestens seit 25 Millionen Jahren auf dem blauen Planeten beheimatet ist. Deshalb waren sich schon die Menschen in der Antike darüber bewusst, dass aus den Samen der Arganfrüchte eine wertvolle Essenz gewonnen werden kann. Vermutlich seit Jahrtausenden wird das Naturprodukt als Heilmittel bei den verschiedensten Erkrankungen und als Elixier für die Schönheitspflege eingesetzt. Die Kostbarkeit ergibt sich nicht nur aufgrund der bemerkenswerten Bandbreite bei der Anwendung. Gleichermaßen kennzeichnend ist neben dem Nährstoffreichtum die ausgesprochen aufwendige Herstellung.
Kiloweise Früchte für einen Liter Arganöl
Wer einen Rundreise durch Marokko unternimmt, entdeckt hier und dort Ziegen in den obersten Wipfeln der Bäume. Die akrobatische Einlage der gehörnten Haustiere ist ein klares Indiz dafür, dass es sich um Arganbäume handelt. Lediglich im Südwesten des afrikanischen Landes kommt diese Pflanzenart vor, deren Früchte die sportlichen Zicken gerne verputzen. Gleichermaßen begehrt sind die Beeren, deren Form einer Nuss ähneln, bei den Bewohnern von Marokko. Diese werden mühsam geerntet und mit viel Geduld vom Fruchtfleisch befreit, um aus den Kernen das Arganöl zu pressen.
Dabei schwankt die Ergiebigkeit des Rohstoffes, so dass zwischen dreißig und neunzig Kilo der Früchte für einen Liter der heilsamen Essenz benötigt werden. Das entspricht dem kompletten Ertrag von mehreren ausgewachsenen Bäumen, die übrigens nur in jedem zweiten Jahr Arganfrüchte hervorbringen. Bis heute werden viele Arbeitsschritte von Hand erledigt, um ein erstklassiges Produkt herzustellen. Außerdem ist für das Pressen eines Arganöls mit hoher Qualität viel Erfahrung notwendig. So lässt sich leicht nachvollziehen, dass es sich um ein hochpreisiges Naturprodukt handelt.
Natürliches Multitalent mit angenehmem Duft
Es ist üblich, dass marokkanische Familien stets ein Fläschchen mit dem flüssigen Gold im Haus haben. Varianten aus gerösteten Kernen sind als ebenso aromatische wie gesunde Zutat für Salate oder Dipps gedacht. Dem entgegen ist das kaltgepresste Arganöl seit Gedenken für die äußere Anwendung beliebt. Dabei können sowohl medizinische als auch kosmetische Ziele verfolgt werden. Arganöl ist bemerkenswert reich an ungesättigten Fettsäuren, zu denen die Linolsäure aus der so genannten Omega-6-Gruppe gehört. Dieser Inhaltsstoff ist beispielsweise bei der Behandlung von Entzündungen und Neurodermitis interessant. Außerdem greift er dem zelleigenen Feuchtigkeitshaushalt unter die Arme. Wenn sich dieser in einer gesunden Balance befindet, gewinnt die Haut an Elastizität und Haare behalten ihre Vitalität.
Freie Radikale sind Fragmente, die die Funktion wichtiger Moleküle in den Zellen beeinträchtigen und in der Quintessenz Alterserscheinungen hervorrufen. Der Körper hat hierfür eigene Substanzen parat, die freie Radikale einfangen und somit ihre ungünstige Wirkung vermeiden. Allerdings genügen die Vorräte dieser „Geheimwaffen“ aufgrund der schädlichen Umwelteinflüsse nicht immer.
Zu den Radikalfängern gehören Antioxidantien wie Vitamin E, die im Arganöl vermehrt enthalten sind. Deshalb wirkt die marokkanische Essenz der Hautalterung entgegen und wird dermatologisch bei der Regeneration von Narben oder Verbrennungen eingesetzt. Darüber hinaus bringt Arganöl viele weitere Wirkstoffe wie Polyphenol, Carotinoid und Phytosterin mit. Diese Substanzen bewähren sich bei der Produktion gesunder Hautzellen, beim Schutz vor UV-Licht und der Behandlung von Ausschlägen oder anderen Hautirritationen. Rundum ein hochwertiges Produkt für Gesicht, Haut und Haare.
Eine Frage der Qualität: Wirksamkeit von Arganöl-Kosmetik
Selbstverständlich finden sich derartige Wirkstoffe auch in anderen Naturessenzen wie Olivenöl. Allerdings ist die Konzentration der wertvollen Ingredienzien im Arganöl außerordentlich hoch. Damit das flüssige Gold seine schützenden und regenerierenden Eigenschaften entfalten kann, muss es fachkundig und schonend hergestellt werden. Selbst wenn für die Rezeptur der Kosmetik erstklassiges Arganöl verwendet wird, verändert logischerweise die eingesetzte Menge die Wirkung der Körperpflege oder Haarpflege. Schlussendlich ist es möglich, durch die geschickte Kombination mit anderen Zutaten die regenerierenden Effekte der Arganöl-Kosmetik zu forcieren. Deshalb gibt es bei den vielen Produkten auf dem Markt deutliche Unterschiede, wenn es um die belegbare Wirksamkeit geht.